Frankfurt am Main, 13.04.16
Berater verlieren Vertrauen in deutsche Blue Chips
Die zunehmenden Negativschlagzeilen deutscher Großunternehmen spiegeln sich in den Anlagestrategien der Investmentprofis wider. Innerhalb von zwei Monaten sinkt der Anteil der Neuinvestments in den DAX 30® deutlich von 40,7 Prozent auf aktuell nur noch 14,8 Prozent. Auch der bankenlastige EuroStoxx 50® verliert in der Gunst der Anlageexperten und fällt im März um fünf Prozentpunkte auf 34,2 Prozent. Der Anteil von Einzelwertinvestments gewinnt an Bedeutung und steigt auf über 50 Prozent der neuveranlagten Gelder. Titel, die vom vermehrten Stock Picking profitieren, sind allen voran Bayer (4,0 Prozent), K+S (3,6 Prozent) und Henkel (2,7 Prozent).
Der DERICON Risikoindex belegt eine zunehmend vorsichtigere Haltung der Anlageprofis. Im März steigt der Index mit 2,61 Punkte (+0,47 Punkte) auf den zweithöchsten Stand seit Beginn der Erhebung im April 2014. Bei der Auswahl Ihrer Investments setzen Professionals vor allem auf eine hohe Absicherung. Der Risikopuffer der gekauften Discountzertifikate klettert auf 18,8 Prozent und damit auf ein neues Rekordhoch. Ermöglicht wird die sehr defensive Positionierung auch durch die anhaltend attraktiven Produktkonditionen für Zertifikate. Während im August 2015 für eine Renditechance von rund sieben Prozent bei Discountzertifikaten lediglich knapp 13 Prozent Risikopuffer darstellbar waren, erhalten Anleger derzeit für die annähernd gleiche Renditechance eine Absicherung von fast 19 Prozent.
Beim Anlagehorizont setzen die Investmentprofis vermehrt auf kurzlaufende Produkte. Die durchschnittliche Laufzeit neu gekaufter Zertifikate liegt bei 8,9 Monaten und damit erstmals seit Januar 2015 wieder unter der Marke von einem dreiviertel Jahr. Abgeleitet aus den Parametern der gekauften Produkte rechnen Berater und Kunden in rund einem Jahr mit einem DAX 30® ‑Stand in einer Spanne zwischen 8.860 Punkten und 10.440 Punkten und erwarten den EuroStoxx 50® im Bereich von 2.410 Punkten und 3.160 Punkten.
Weitere Analysen und ausführliche Darstellungen der Ergebnisse erhalten Sie unter: sebastian.gertler@dericon.de.