Frankfurt am Main, 14.07.16
Nach Brexit-Votum: Anlageberater nutzen Kursniveaus zum Kauf
Investmentexperten setzen auf Kurserholung, bleiben aber vorsichtig +++ DERICON Risikoindikator in der Nach-Brexit-Betrachtung auf Rekordstand +++ Anteil des EuroStoxx 50® an Neuinvestments auf Allzeithoch +++ Erwartete Indexhöchststände in 12 Monaten: DAX®: 10.410 Punkte und EuroStoxx 50®: 3.030 Punkte
Anlageberater bewerten die Kursrückschläge in Folge des Brexit-Votums als überzogen und nutzen die Korrektur zum Einstieg in den Markt. Etwa die Hälfte aller im abgelaufenen Monat getätigten Produktkäufe datieren nach dem 23. Juni. Uneingeschränkt optimistisch sind die Experten beim Setzen auf die Trendwende allerdings nicht. Berater und Kunden tätigen in der letzten Juni Woche zwar massive Produktkäufe, vergrößern gleichzeitig aber die Risikoabsicherung der Investments. Während vor dem Brexit-Votum auf Discountzertifikate mit durchschnittlich 13,8 Prozent Risikopuffer zurückgegriffen wird, erhöhen die Experten die Absicherung danach auf 22,1 Prozent und damit den höchsten Wert seit drei Jahren.
Gleichzeitig wird das Aufwärtspotenzial als begrenzt angesehen. Zugunsten der Absicherung wird die maximale Renditechance von 7,5 Prozent auf 6,3 Prozent verringert. Der DERICON Risikoindikator, der das Verhältnis von Risikopuffer zu Renditechance der tatsächlich gekauften Produkte wiedergibt, schnellt in der isolierten Nach-Brexit-Betrachtung ebenfalls auf ein neues Allzeithoch und rangiert bei 3,5 Punkten.
Bei den bevorzugten Basiswerten setzen die Professionals in erster Linie auf den EuroStoxx 50®. Der Anteil des europäischen Leitindex an Neuinvestments legt nach dem Votum deutlich zu und steigt von 42 auf 57 Prozent. Mit Blick auf den Gesamtmonat liegt der Anteil bei 47,9 Prozent und damit auf einem neuen Rekordhoch. Auf den Anteil des DAX® hat die politische Thematik hingegen kaum Einfluss. Er legt lediglich um 2 Prozentpunkte auf 21 Prozent zu. Die Top‑3 der beliebtesten Einzelwerte bilden Bayer (3,0 Prozent) gefolgt von Allianz (2,0 Prozent) und Daimler (1,8 Prozent).